Generalversammlung der Fokolar-Bewegung in den Startlöchern
Die Generalversammlung der Fokolar-Bewegung findet vom 24. Januar bis 7. Februar 2021 online statt. Das international besetzte Gremium tritt alle sechs Jahre zusammen und wählt die Präsidentin und den Co-Präsidenten sowie das Leitungsgremium der Bewegung. Außerdem legt es die Orientierungs- und Handlungsrichtlinien für die nächsten sechs Jahre fest.
Vorangegangen war ein Prozess, an dem verschiedene Gruppierungen der Fokolar-Bewegung auf der ganzen Welt teilgenommen haben. Am kommenden Sonntag, 24. Januar 2021, beginnt nun die dritte Generalversammlung nach dem Tod ihrer Gründerin Chiara Lubich. Die Versammlung, die eigentlich Anfang September 2020 stattfinden sollte, wurde wegen der Pandemie verschoben. Das Vatikanische Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben hatte zugestimmt, die Generalversammlung zunächst zu verschieben und sie nun in digitaler Form und über elektronische Kanäle online durchzuführen.
Gemeinsame Vorbereitung
362 Personen aus der ganzen Welt werden teilnehmen: Sie repräsentieren die verschiedenen Kulturen, Generationen, Berufungen, Kirchen und Religionen, die in der Fokolar-Bewegung vertreten sind. Um eine möglichst breite Beteiligung zu ermöglichen, setzte die derzeitige Präsidentin Maria Voce im Februar 2019 eine Vorbereitungskommission ein, deren Aufgabe es war, Vorschläge für Themen zu sammeln, die in der General-Versammlung diskutiert werden sollen, Vorschläge für Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahlen einzuholen und das Programm vorzubereiten.
Wahlen der Präsidentin, des Co-Präsidenten und der Mitglieder des Generalrats
Mit Hilfe eines computergesteuerten Wahlsystems wird am 31. Januar die Präsidentin (1) gewählt, am 1. Februar der Co-Präsident und am 4. Februar die Mitglieder des Generalrats. Die Mitglieder dieses Gremium unterstützen die Präsidentin in den verschiedenen Funktionen der Leitung der Bewegung und bekommen von ihr Aufgaben und Arbeitsbereiche übertragen.
Eine weitere Aufgabe der Generalversammlung ist es, über Themen zu beraten, die vom Zentrum der Bewegung vorgeschlagen wurden – entweder auf Initiative der Präsidentin, des Generalrats oder einer der verschiedenen Gruppierungen innerhalb der Bewegung. Jeder Teilnehmer der Versammlung kann weitere Themen vorschlagen.
Worum wird es gehen?
Die mehr als 3.000 Vorschläge, die aus aller Welt eingegangen sind, bilden die Basis der Leitlinien für die nächsten sechs Jahre. Sie sind Ausdruck der Vielfalt des Lebens der Fokolare weltweit und zeigen auch, dass sich die Gemeinschaft des „epochalen Wandels“ bewusst ist, von dem Papst Franziskus 2018 bei der Begegnung mit der Fokolar-Gemeinschaft in Loppiano gesprochen hatte.
Die vielen Eingaben wurden in vier Themenbereiche geordnet: die Verwirklichung des von der Gründerin überlieferten Charismas; die Kultur, die sich aus dem Charisma der Einheit ergibt; die Antwort auf die Umweltkrise und die Pandemie; und die Zusammenarbeit mit den neuen Generationen.
Wie der derzeitige Co-Präsident der Fokolar-Bewegung, Jesús Morán, kürzlich in einem Interview bekräftigte, wird auch dem Thema Missbrauch ein Raum für Dialog und Debatte vorbehalten sein. Darauf wird - unter anderem - auch die Präsidentin in ihrem Bericht über ihre letzte Amtszeit zu Beginn der Generalversammlung eingehen.
Auch wenn die Eingaben und Beiträge vielfältig sind und eine breite Themenpalette ansprechen, ist doch allen das Bedürfnis gemein, neue und zeitgemäße Wege zu immer mehr Geschwisterlichkeit zu finden, um gemeinsam auf die Herausforderungen und Fragen der Menschheit zu reagieren – ob auf globaler oder auf lokaler Ebene.
Aktuelle Nachrichten über die Arbeit der Generalversammlung wird es täglich hier auf unserer Webseite geben.
(1) Wie in den Statuten festgelegt, wird der Fokolar-Bewegung immer eine Frau als Präsidentin vorstehen. Damit soll ihr marianisches Profil und die Charakteristik einer Laienbewegung unterstrichen werden. In den Statuten heißt es: "Die Präsidentin soll vor allem den Vorsitz der Liebe führen, denn sie soll die Erste in der Liebe sein, das heißt die Erste im Dienst an ihren Schwestern und Brüdern entsprechend den Worten Jesu: "Wer bei euch der Erste sein will, der soll der Diener aller sein". (Mk 10,44).