Gegensätze verwandeln
Aus Ost und West kamen 221 Mitglieder des Trägerkreises von Miteinander für Europa im November zu ihrem jährlichen Treffen nach Timisoara.
Aus 29 Ländern, auch aus der Ukraine, Russland und dem Nahen Osten waren die Mitglieder des Trägerkreises in die europäische Kulturhauptstadt 2023 angereist. Sie gehören verschiedensten christlichen Kirchen an und vertreten insgesamt 300 Gemeinschaften und Bewegungen.
Dialog fast unmöglich.
Sie wollten die weltweiten Spannungen – auch zwischen Ost- und Westeuropa - aufgreifen und den gemeinsamen Weg der Kirchen stärken. Diesem ständigen Dialog, für den sich das Netzwerk Miteinander für Europa engagiert, zollte Margaret Karram, Präsidentin der Fokolar-Bewegung, dankbare Anerkennung: „Das Wort Dialog auszusprechen, scheint heute fast unmöglich, und doch ist es eines der Gesichter der Hoffnung, vielleicht das wirksamste, weil es ein äußerst mächtiges Zeugnis ist und die Kraft hat, Dinge zu verändern, wenn es von Gemeinschaften gegeben wird, die durch das Leben des Evangeliums vereint sind. Das ist es, worauf wir zu hoffen „wagen“ und wofür wir uns einsetzen: ein großes Netz der Geschwisterlichkeit in der Welt auszuspannen, dieser „Sauerteig“ zu sein, der in der heutigen Geschichte Vergebung und Versöhnung bewirkt.“
Dem Fremden begegnen.
Herbert Lauenroth sprach in seinem Hauptreferat von der „Auflösung einer in ihrer Sichtbarkeit imposanten Form der Kirche“, aber auch vom Auftauchen einer „neuen Form“, der „kleinen Herde der Anfänge“, die zum „prophetischen Zeugnis“ fähig sei.
Lauenroth sieht den Schlüssel dazu in der biblischen Erzählung der Jünger auf dem Weg nach Emmaus, wo sich in der Begegnung mit Christus Gegensätze in Gegenseitigkeit verwandeln. Miteinander für Europa wird kulturell „nachhaltig“ als Träger dieser „Emmaus-Kompetenz“ und durch die Aufnahmebereitschaft, mit der wir dem anderen, dem Fremden, begegnen“, führte Lauenroth weiter aus.
Aus Österreich waren neun Teilnehmer:innen aus 5 verschiedenen Gemeinschaften dabei: Go For Peace, Lumen Christi, Schönstatt-Bewegung, Weg der Versöhnung und Fokolar-Bewegung. Theresia Fürpaß erzählt, dass ihr vor allem die frohe und herzliche Gemeinschaft in Erinnerung bleiben wird, obwohl in den vielen Beiträgen auch die großen, aktuellen Herausforderungen für Europa zur Sprache gekommen waren.
In diesem Sinne verwirklichten die Teilnehmenden in Timisoara ihr Tagungsmotto:
„Called to unity“ – „Zur Einheit gerufen“. Mitten in den Herausforderungen Europas und der Welt.
Das nächste Trägerkreistreffen wird vom 31. Okt. bis 2. Nov. 2024 in der Nähe von Graz in Schloss Seggau stattfinden.