Nähen und Flicken für soziale Gerechtigkeit
Nähen Sticken, Kleider Flicken – eine Aktion der Jugendlichen in Bern und in Innsbruck, um das internat. Genfest in Brasilien und das deutschsprachige in Ottmaring (bei Augsburg) zu unterstützen.
Wie kommen 20 junge Leute - darunter etliche Burschen - dazu, sich einen ganzen Tag lang mit Nähnadeln und Zwirn herumzuschlagen und an vier Nähmaschinen zu arbeiten?
Das hat einen ganz bestimmten Grund: Geld sammeln zur Unterstützung des internationalen GENFESTs sowohl in Brasilien wie auch in Ottmaring bei Augsburg.
Von früh bis spät arbeiteten sie an Vorhängen, Jacken, Hosen usw. die Personen, die auf diese Weise einen Beitrag für das Jugendprojekt leisten wollten, zur „Bearbeitung“ ihnen übergeben hatten. Die grosszügigen freiwilligen Beiträge ergaben am Ende des Tages über 1‘000 Euro. Resultat: viel Gelungenes und auch einige unerwartete „Kunstwerke“. Zum grossen Erstaunen entdeckten der eine oder die andere Jugendliche ein bisher unbekanntes Talent.
Neben dem finanziellen Erfolg war auch die erfahrene Gemeinschaft – die besonders in der gegenseitige Hilfe sichtbar und erfahrbar war eine echte Bereicherung.
Die Näh- und Flick-Aktion ist zudem eine gute Vorbereitung auf einen der bevorstehenden Sozialeinsätze: Während der am 11. Juli startenden Sozialwoche in Brasilien findet in der Nähe von Sao Paolo ein dreitägiger Flick-Workshop mit jungen brasilianischen Frauen statt, in dem alte Kleider geflickt oder zu neuen Kleidern umgenäht werden: «Upcycling in a secondhand shop with Brazilian women». Diesen Workshop organisieren und leiten die 40 Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen mit brasilianischen Jugendlichen vor Ort.
Im Sozialzentrum Bairro do Carmo, in einer Region, die sozial-ökonomisch stark benachteiligt ist, engagieren sie sich im Projekt «Manna». Dieses unterstützt junge Menschen bei der beruflichen Integration, leistet Kinder- und Jugendarbeit, und hier findet auch das Nähatelier mit den jungen brasilianischen Frauen statt. Im Sozialzentrum für Obdachlose, das nahe beim Bildungs- und Begegnungszentrum «Ginetta» der Fokolar-Bewegung liegt, werden die jungen Leute vor allem in der Gartenarbeit und im Unterhalt der Häuser (Malen, Reparieren oder Restaurieren) tätig sein. Diese Sozial-Einsätze ermöglichen es, «Menschen aus einer uns wenig bekannten Kultur kennen zu lernen und mit ihnen zusammen zu spielen, auszutauschen und zu arbeiten!», erklärt Laetitia von Bern. Die junge Informatikerin freut sich daher sehr auf diese gemeinsame Arbeitswoche.
Das «Genfest» - im Namen steckt «New Generation» - mit rund 6‘000 Teilnehmenden aus aller Welt findet vom 12. bis 24. Juli in Aparecida/Brasilien statt. Es besteht nicht nur aus dem zweitätigen Festival mit Musik, Tanz, Liedern und Einblicken in Lebensgeschichten, sondern ist eng verknüpft mit der vorangehenden Sozialwoche.
Nach dem Festival werden sich die jungen Menschen über Ländergrenzen hinweg nach Interessen und Kompetenzen in kleinen Gruppen und Workshops austauschen. «Ich freue mich riesig auf das Genfest und die Begegnung mit Menschen aus aller Welt!», sagt Clara aus Bremen (Deutschland). Die angehende Ökonomin ist sicher, «dass uns spannende Begegnungen, unvergessliche Erlebnisse und tiefgehende spirituelle Momente erwarten. Gleichzeitig denke ich, dass die Sprachbarrieren und die unterschiedlichen Kulturen unsere größten Herausforderungen sein werden. Aber ein Lächeln sagt manchmal mehr als tausend Worte und wird uns helfen, diese Hindernisse zu überwinden.»
Spenden für das GENFEST: Für Reisen von sozial benachteiligten Jugendlichen, für die Sozialprojekte in Brasilien und für die Organisation.
IBAN: AT07 1100 0015 4375 5100
Werk Mariens Fokolar-Bewegung
A 1230 Wien
Weiterführende Informationen siehe unter: https://new-gen-dach.net/genfest-2024/