Einatmen Ausatmen
... die Ferienwoche der Fokolar-Bewegung 2024 in Kärnten.
„Mama, ich habe hier so viele Freunde gefunden“ sagt Elias, der größere der beiden Buben von Julia, am Abend zur Mama. Und Julia meint dazu: „Und ich glaub, das ist für mich Mariapoli!“. Sie kennt das Ferienmeeting der Fokolar-Bewegung schon seit ihrer Kindheit und ist jetzt mit ihren beiden Kindern nach Tröpolach in Kärnten gekommen. Zusammen mit 200 anderen aus Österreich und den Nachbarländern verbringen sie diese generationenübergreifende Urlaubswoche der besonderen Art.
Heuer war das Motto dieser Tage „Einatmen - Ausatmen“.
Einatmen = Auf sich schauen, Auftanken, sich beschenken lassen.
Ausatmen = auf die Andern zugehen, für den Nächsten da sein, sich schenken. Beim täglichen Impuls um 9 Uhr wird das Thema weiter vertieft: Den gegenwärtigen Augenblick leben, Arbeit & Gebet, bewusst Lieben, … auch wenn‘s schwierig wird, bis hin zu Weiteratmen am letzten Tag. Dazu gibt es jeweils einen kurzen Vidoclip.
Es gibt viel Zeit für Erholung in den Gailtaler Alpen und an den wunderbaren Badeseen. Die Mariapoli ist eine Einladung zu einem bewussten Leben im Jetzt, das eine innere Freude aufkommen lässt, Kreativität freisetzt und Geist und Herz für neue Begegnungen öffnet.
Die gelebte gegenseitige Liebe erleichtert dies. Sie kommt in vielen kleinen wohlwollenden Gesten zum Ausdruck: Ob man nun ein Getränk für den Tischnachbarn holt, auf Zuspätkommende wartet oder noch zwei Wanderwillige im Auto mitnimmt.
Die 30 Jugendlichen haben ein eigenes Programm, wobei es auch gemeinsame Momente mit den Erwachsenen gibt. Neben Staudämme bauen im nahen Bach, Spielen und Musizieren beim Lagerfeuer, um 3 Uhr in der Früh zum Berggipfel für den Sonnenaufgang, und vieles mehr, gibt es auch Diskussionen zu aktuellen Themen.
Die noch Kleineren beschäftigen sich auf ihre Art mit dem Thema der Woche. Basteln, Singen und Tanzen und Theaterspielen gefällt ihnen besonders.
Die Erwachsenen suchen unter kundiger Begleitung nach Heilkräutern, wandern einen alten Schmugglerpfad entlang oder lassen sich einfach mit der Gondel zum Nassfeld hochtragen. Am Abend wartet dann ein kühles Getränk im Mariapolitreff und an den Tischen trifft man sich zum Gespräch oder zum Kartenspielen. Zu vorgerückter Stunde bringt dann jemand zur Überraschung noch eine Torte, um einen Geburtstag zu feiern. Hier muss sich niemand allein fühlen und doch kann, wer es braucht, auch ein ruhiges Plätzchen finden.
Mitten auf dem See liegend kann man die vorbeiziehenden Wolken beobachten. Hier und im Raum der Stille, wie auch bei den Gottesdiensten findet man zu sich selbst und zu Gott.
„Gott ist für mich wie ein Gesprächspartner. Jemand, zu dem ich immer kommen kann, ob mir etwas sehr gut gefällt oder ob ich gerade Probleme oder Schwierigkeiten habe. Er ist der Eine, der immer da ist.“ sagt Lukas, (18).
Auf dem Weg zurück nach Hause begleitet uns ein Wort von Chiara Lubich: „Mariapoli … diese Stadt ist in jeder Stadt und jeder kann sie sehen, wenn das Feuer der Liebe in ihr entzündet ist.“