Weihnachtswünsche von Emmaus Maria Voce, Präsidentin der Fokolar-Bewegung:
Weihnachten ist für uns alle, die wir es jedes Jahr feiern, ein lang ersehnter Moment, voller Emotionen, Freude und Beziehungen.
Aber inmitten einer so fröhlichen und heiteren Weihnachtsstimmung vergessen wir oft, dass an der Basis dieses Feiertages ein geheimnisvolles, ich würde sagen, fast skandalöses Ereignis steht: der Skandal eines Gottes, der sich erniedrigt und Mensch wird, des Allmächtigen, der ein schwaches Kind wird, des Unbegrenzten, der in die Grenzen des menschlichen Fleisches eintritt.
Und Gott tut dies nicht nur aus Solidarität, um uns nahe zu sein und unsere Existenz zu teilen. Er tritt in den menschlichen Zustand ein, um uns mit unserer Sprache, mit unseren Gesten, mit unseren Emotionen sein eigenes Leben zu zeigen: das Leben eines Gottes; ein Leben, das fähig ist, Brüche wieder aufzubauen, Wunden zu heilen, Beziehungen wieder aufzubauen.
Das tat Er vor 2000 Jahren und das will Er auch heute tun.
In einem Monat, am 22. Januar, wird der hundertjährige Geburtstag von Chiara Lubich, der Gründerin unserer Fokolar-Bewegung, gefeiert. Und bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, an den Kern ihrer Botschaft, ihrer Spiritualität der Einheit zu erinnern: die Entdeckung, dass Jesus auch heute geboren werden kann, wo zwei oder mehr sich lieben "mit jener Liebe zum Dienst, zum Verständnis, zur Teilhabe an den Sorgen, Lasten, Ängsten und Freuden unserer Brüder, mit jener Liebe, die alles bedeckt, die alles vergibt, typisch für das Christentum". Daher der Vorschlag, unsere menschlichen Beziehungen zur der Krippe, zur Wiege zu machen, die Jesus unter uns aufnimmt, der unsere heute so zersplitterte Welt wieder zusammensetzen will.
Mein Wunsch zu diesem Weihnachtsfest ist, dass es für alle ein Fest tiefer Freude sei, indem wir uns jeden Tag darin üben, durch die gegenseitige Liebe Jesu Gegenwart unter uns anzuziehen und ihm so zu ermöglichen, die Welt zu verwandeln.