Zum 10. Jahrestag des Todes der Gründerin der Fokolar-Bewegung: Einer der bekanntesten Texte von Chiara Lubich fasst das Charisma zusammen. „Die höchste Kontemplation“ und eindringen in die „Pläne Gottes für die Menschheit“. Das Charisma der Einheit ist Schubkraft für soziale Veränderungen.
Darin besteht die große Sehnsucht unserer Zeit:
eindringen in die höchste Kontemplation
und mit allen Menschen verbunden bleiben,
Mensch unter Menschen.
Ich würde noch mehr sagen:
eintauchen in die Menge
und ihr das göttliche Leben schenken,
wie der Wein ein Stück Brot tränkt.
Eindringen in die Pläne Gottes für die Menschheit,
inmitten der Menge sein Licht verbreiten
und zugleich mit dem Nächsten
seine Mühsal, den Hunger, die Schicksalsschläge
und die kleinen Freuden teilen.
Denn wie alle Zeiten
sehnt sich auch unsere Epoche
nach dem Menschlichsten und Göttlichsten,
was man sich denken kann:
nach Jesus und Maria –
das Wort Gottes, Sohn eines Zimmermanns;
der Sitz der Weisheit, eine Hausfrau.
Chiara Lubich: Alle sollen eins sein, Neue Stadt, München, 1995, S. 9.