4000 junge Menschen aus 50 Ländern nahmen vom 12.-24. Juli am 12. Jugendfestival der Fokolar-Bewegung teil. Es fand erstmals in Südamerika statt und wurde ergänzt durch 40 lokale Genfeste, die in 29 Ländern durchgeführt wurden.
Die erste Phase des Festivals bestand in einer Sozialwoche, in der sich die jungen Leute in lokalen sozialen Projekten engagierten. Für viele war dies das Eindrücklichste: "Der Kontrast von Arm und Reich war sehr schockierend», sagt Celina aus Innsbruck. Umso mehr war Julie aus Erfurt "tief berührt, wie herzlich wir aufgenommen wurden." Es sei dadurch möglich geworden, "so richtig in die brasilianische Kultur einzutauchen". Manuel aus Zürich nimmt "vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen und tiefen Gespräche mit."
Vom 19. bis 24. Juli fand dann das eigentliche Festival in Aparecida, dem größten Wallfahrtsort Brasiliens, statt. Musik, Tanz, südamerikanische Rhythmen, aber auch Lebenszeugnisse und Berichte von Aktionen und Projekten, Begegnungen, Freude und Fahnen vieler Nationen prägen diese Tage. Die Übersetzungen funktionierten nicht immer, so dass die persönlichen Begegnungen über alle Grenzen hinweg noch mehr Gewicht bekamen. "Viele Lebenszeugnisse waren sehr berührend. Manches hat auch Gänsehaut verursacht. Vor allem, weil die menschlichen Grenzen nicht versteckt wurden", meinte Julie.
In der dritten Phase konnten sich die jungen Leute mit Expertinnen und Experten in Workshops, den sogenannten „United World Communities“ generationenübergreifend austauschen, Lösungsvorschläge erarbeiten und Umsetzungen planen. Klimawandel und Umweltschutz, soziale Ungerechtigkeit, Arbeitswelt, gerechte Wirtschaftsordnung, interkultureller Dialog waren einige der vielen Themen. "Es war toll, zu sehen, dass auch kleine Schritte etwas verändern können", meinte Celina. Und Manuel schliesst: "Mir hat gefallen, Menschen zu sehen und zu erleben, die daran glauben, dass sich etwas ändern kann, und einfach anfangen, anders zu leben".
Die Fokolar-Präsidentin Margaret Karram bekräftigte zum Schluss, dass die jungen Leute in diesen Tagen in einem Lebensstil unterwegs gewesen sind, den Papst Franziskus "synodal" nennen würde. Und das nicht nur unter den Jugendlichen, sondern auch mit Erwachsenen, mit Menschen anderer Bewegungen und Gemeinschaften, mit Menschen aus verschiedenen Kirchen und Religionen und mit Menschen, die sich nicht mit einem religiösen Glauben identifizieren. Und sie fuhr fort: „Gott hat das Herz eines jeden von uns berührt, und jetzt ruft er alle auf, Protagonisten und Trägerinnen der Einheit in den verschiedenen Bereichen zu sein, in denen wir leben.“