Weltjugendtag 2023 - 38 Jugendliche der Fokolar-Bewegung aus Österreich erlebten vom 1.-6. August den Weltjugendtag in Lissabon.
Es war am ersten August 2023 als die kleine österreichische Gruppe nichtsahnend, aber dafür umso aufgeregter, aus dem Flughafen in Lissabon heraustrat.
Die erste Woche schliefen die jungen Leute in einer grossen Schule, wo jede Gruppe ein Schulzimmer zum Übernachten belegte. Entsprechend unruhig und unbequem war es dort, die Duschen nur mit einem längeren Fussweg erreichbar. Daniel meinte: „Uns hat das geholfen, einfach zu werden, aus unserer Komfortzone heraus zu kommen. Zu erleben, dass man auch ohne den gewohnten Luxus leben kann!“.
Denn auch wenn Hitze und die enormen Menschenmassen allen zu schaffen machten, jagte ein Highlight das nächste.
Am Weltjugendtag 2023 in Lissabon wurden die gewohnten «Katechesen» erstmals als «Rise Up»-Treffen durchgeführt: Die jungen Menschen waren eingeladen, sich zu den Themen «Ökologie, Freundschaft, universelle Geschwisterlichkeit und Barmherzigkeit» aktiv einzubringen. Die Fokolar-Bewegung bot drei halbtägige «Rise Up»-Treffen an, an denen jeweils durchschnittlich etwa 5000 junge Menschen teilnahmen. Margaret Karram und Jesús Morán, Präsidentin und Co-Präsident der Fokolar-Bewegung, moderierten diese Treffen zusammen mit Kardinal Patrick O’Malley aus Boston und Bischof Robert Barron aus Minnesota (USA) sowie Erzbischof Anthony Fisher aus Sydney (Australien).
Eine Jugendliche: "Wir nahmen an zwei „Rise up“-Treffen teil, eines auf englisch zum Thema Weltkirche und das andere auf deutsch mit dem Thema Vergebung, bei dem auch Bischof Hermann Glettler aus Innsbruck dabei war. Diese Treffen gaben uns auch Gelegenheit, etwas zur Ruhe zu kommen, denn die Logistik mit all dem Massen an Leuten benötigte einfach enorm viel Zeit, lange Fußmärsche hin zur Essensausgabe, dann endlose Warteschlangen und auch das Essen selber benötigte viel Zeit."
Dennoch war das Miteinander geprägt von einer großen gegenseitigen Achtsamkeit, für jene, die grad durstig oder hungrig waren oder mal etwas Ruhe zum Abspannen brauchten.
Zwischendurch ergaben sich jedoch auch viele schöne Gelegenheiten mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen zusammen zu kommen und den eigenen Horizont zu erweitern.
Einen besonderen Workshop wurde von der Initiative «Dialop» angeboten. Seit 2014 führen Sozialistinnen, Marxisten und Christinnen zusammen mit Mitgliedern der Fokolar-Bewegung, einen «transversalen Dialog» zu aktuellen brennenden Themen. Am Weltjugendtag boten sie den Workshop «Kommunikation in Kriegszeiten» an, um zu diskutieren, wie soziale Medien und digitale Technologie in Konflikten zu Fallstricken von Verschwörung und tendenziösen Interessen werden können. 134 junge Menschen aus 20 Ländern erlebten dabei, dass sie als «Changemaker» Teil der notwendigen gesellschaftlichen Transformation sein können.
Im Rahmen ihrer Portugal-Tournee traf Gen Verde, die Frauenband der Fokolar-Bewegung, am 2. August in Lissabon ein, wo sie in einem vollbesetzten Uni-Auditorium das Projekt «Start Now» anboten und mit einer Show abschlossen. Da die Konzert-Halle nicht allen Interessierten Platz bot, nahmen viele, auch die Gruppen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland, zwei Tage später bei einem Open-Air am "Halleluya-Festival" teil. Gen Verde schaffte es das Publikum spürbar mitzureissen. Viele sangen und tanzten aus Leibeskräften, die Begeisterung in der Luft war greifbar.
Die Vigil mit Papst Franziskus war «ein magischer Moment», auch das anschliessende Übernachten im Freien und das Erleben des Sonnenaufgangs am nächsten Morgen.
Dann war das staubige Nachtlager und die Hitze völlig vergessen und die Jugendlichen steuerten auf den Höhepunkt der Woche zu, den Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus mit geschätzten 1,5 Millionen Teilnehmenden.
Einen abschließenden Eindruck mehrerer Jugendlicher: "Die vielen kleinen und großen Augenblicke werden uns noch lange im Gedächtnis bleiben. Mit großer Dankbarkeit schauen wir zurück auf die vielen Erlebnisse und auf tolle, neu geschlossene Freundschaften."