Priester vertieften das Charisma der Einheit als Schlüssel zur synodalen Lebensart.
„Können wir Synodalität?“ Diese Frage beschäftigte 120 Priester der Fokolar-Bewegung, die Ende Februar aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Salzburg zusammengekommen waren. Dass es ihnen dabei nicht um bloße Theorie ging, war von Anfang an spürbar.
Der viertägige Kongress begann mit einem Impuls des Alttestamentlers Franz Sedlmaier (Augsburg) über Psalm 84 „Sie schreiten mit wachsender Kraft voran.“ Weggemeinschaft – Synodalität – hat ihren Ursprung in der Gottes-Sehnsucht: „Gott hat Sehnsucht nach uns – und wir nach ihm.“ Diese Sehnsucht ist Anziehungskraft und Antrieb zugleich – zu einem Pilgerweg „in Gott“, ins eigene Innere und hin zur Gemeinschaft mit den Menschen.
Synodalität ist in erster Linie eine Lebensform der gesamten Kirche, sozusagen ihre Lebens-ART. Das unterstrich Regina Polak, Pastoraltheologin aus Wien und Teilnehmerin an der Weltsynode, am zweiten Tag eindrucksvoll aus eigenem Erleben. Diesen Stil auf allen Ebenen einzuüben, brauche Geduld und Zeit. Das intensive Hören auf andere Meinungen und Kulturen setze jedoch einen Bekehrungsprozess in Gang, der über den Tellerrand eigener Denkweisen hinausgeht. Eine Erfahrung, die die Teilnehmenden auch direkt bei sogenannten „synodalen Übungen“ teilen konnten: In Kleingruppen übten sie aktives, wertungsfreies Hören und das Rückmelden des Gehörten.
Professor Roman Siebenrock aus Innsbruck, Experte in spiritueller Theologie, beschrieb am dritten Tag das Charisma der Einheit als Schlüssel zu einer gemeinschaftlichen, synodalen Art, als Christ zu leben.
Franz Lackner, Erzbischof von Salzburg und Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz (im Bild ganz oben in der Mitte), gab in einer Begegnung Einblick in sein Leben und seine Erfahrungen bei der Weltsynode und öffnete den Raum für einen intensiven Austausch mit den Teilnehmenden.
Begegnungen und Gespräche der „reichen und aufbauenden Tage“ waren – wie viele der Teilnehmenden im Resümee ausdrückten - geprägt von „Freude“, „Friede“, „Dankbarkeit“ und „Zuversicht“. Der „österreichische Charme“ und die „ausgeprägte Gastfreundschaft“ der Priester aus Österreich, mit Stadtführungen und einem „Salzburger Abend“ hatten – so die einhellige Meinung - den Boden für herzliche, brüderliche Begegnungen bereitet.
Dass Synodalität nie fertig, sondern ein kontinuierlicher Lernprozess ist, der weit über die Tage in Salzburg hinausweist und immer neu eingeübt werden will, nahmen sich viele ermutigt mit auf den weiteren Weg.
Gabi Ballweg