Der revolutionäre Weg zum Frieden

Ein Internationaler Kongress in Rom vereinigt 500 Menschen aus verschiedenen Religionen. Sie zeigen konkrete Beispiele für Geschwisterlichkeit, Gerechtigkeit und Versöhnung. Eingeladen wurden sie von der Fokolar-Bewegung und unterstützt von Papst Franziskus.  

Mit einer Pilgerreise der Geschwisterlichkeit nach Assisi ist am 4. Juni die internationale Konferenz Eine Menschheitsfamilie zu Ende gegangen. Sie begann am 31. Mai am Zentrum der Fokolar-Bewegung in Castel Gandolfo (Italien) und erlebte einen Höhepunkt bei der Papst-Audienz am 3. Juni. Papst Franziskus bezeichnete den von der Fokolar-Gründerin Chiara Lubich begonnenen interreligiösen Dialog als „einen revolutionären Weg, der so viel Gutes für die Kirche bringt.“ 

Durch Begegnung von der Polarisierung zur Beziehung

„Wir haben eine unglaubliche Präsenz des Göttlichen erfahren und uns als eine Familie erlebt“, erzählen Rita Moussallem und Antonio Salimbeni, die Koordinatoren des Zentrums für interreligiösen Dialog der Fokolar-Bewegung. „Gerade heute ist der Dialog notwendiger denn je. Wir haben über die Schritte gesprochen, die zum Aufbau des Friedens notwendig sind, aber der Schwerpunkt lag vor allem auf den konkreten Erfahrungen, die wir machen und die als Beispiele dienen können. Denn ist es die immer konkrete Begegnung mit Menschen, welche die vielen Polarisierungen in Beziehungen verwandelt.“

Viele Programmpunkte waren persönlichen Zeugnissen, Projekten und Aktionen gewidmet, ausgerichtet auf eine bessere Zusammenarbeit von Menschen verschiedener Religionsgemeinschaften für den Frieden und auf die Linderung der Nöte ihrer jeweiligen Völker.

„Wenn uns diese Worte einerseits tiefe Freude bereiten,“ kommentierte Margaret Karram, die Präsidentin der Fokolar-Bewegung, „fühlen wir uns andererseits verpflichtet, noch viel mehr für den Frieden zu tun. Deshalb wollen wir uns dafür einsetzen, die Kultur des Dialogs und der „Sorge“ für Mensch und Schöpfung zu stärken und zu verbreiten. Der Papst hat uns dies bestätigt, als er sagte, dass der Dialog zwischen den Religionen eine notwendige Voraussetzung für den Frieden in der Welt sei. In schrecklich dunklen Zeiten wie diesen braucht die Menschheit einen gemeinsamen Raum, um der Hoffnung Substanz zu verleihen.“

Unter den Teilnehmenden waren Rabbiner, Imame, katholische Priester, Mönche des Theravada- und Mahayana-Buddhismus sowie jüdische, muslimische und christliche Gläubige, weiter Hindus, Buddhistinnen, Sikhs und Bahá’i  sowie Gläubige traditioneller afrikanischer Religionen aller Generationen.

Aus dem DACH-Raum (Deutschland, Österreich und der Schweiz) nahm eine bunte Gruppe von 40 Personen teil, darunter etliche junge Muslime und Muslimas.

Text bearbeitet von Beatrix Ledergerber; Fotos von Birgit Bodner. und CSC Audiovisivi