250 «key players of dialoge» - Menschen mit Schlüsselkompetenzen im Dialog - aus 40 Ländern und 20 verschiedenen Kirchen sind überzeugt: Die Einheit der Christen ist wichtiger denn je.
Einheit ist mehr als eine Vereinigung, sagte Jesús Morán, Kopräsident der Fokolar-Bewegung, im März 2025 am ökumenischen Kongress in Rom. «Die Vereinigung ist nicht ausreichend, da die Teile nebeneinander bestehen bleiben. Sie verändern sich nicht und öffnen sich nicht der Außenwelt. In der Einheit hingegen findet eine Vernetzung statt. Das Wachstum des anderen fällt mit dem eigenen Wachstum zusammen», erklärte er. Eine Vision, die sich mit jener der schwedischen Theologin Nausikaa Haupt deckt, die am Kongress den Ansatz der «rezeptiven Ökumene» vorstellte. Hier steht die Frage im Zentrum, was die eigene Tradition von einer anderen empfangen kann, was in der eigenen Gemeinschaft der Heilung bedarf und was aus anderen Traditionen dazu helfen könnte.
Chiara Lubich, die Gründerin der Fokolar-Bewegung, hat immer wieder den «Dialog des Lebens» propagiert, der den theologischen Dialog unterstützt und belebt. Er ist in erster Linie ein «Lebensstil», wie der anglikanische Theologe Callan Slipper am Kongress erläuterte. „Die Ökumene, die die Beziehungen repariert, ermöglicht es der Kirche, sie selbst zu sein. Sie ist eine große Rosette, aber unsere Spaltungen zerbrechen sie in tausend Stücke. Jedes Stück ist für sich genommen schön, aber alle verfehlen den Glanz des Ganzen. Wir brauchen die Schönheit dieser Rosette, durch die das Licht Christi in die Welt strahlt», sagte er.
Margaret Karram, Präsidentin der Fokolar-Bewegung, hatte den Kongress mit den Worten eröffnet: «Wir sind hier, weil wir unsere Einheit und die Gewissheit unserer Hoffnung in Christus bezeugen wollen». Die Teilnehmenden befassten sich außerdem mit den Jubiläen des Jahres 2025, die ein gemeinsames Erbe symbolisieren: 1700 Jahre Konzil von Nizäa, dessen Glaubensbekenntnis nach wie vor eine gemeinsame Grundlage darstellt, und 60 Jahre Aufhebung der gegenseitigen Exkommunikationen zwischen Katholiken und Orthodoxen.
Der Kongress endete mit einer einstimmigen Erinnerung: Die christliche Einheit, die durch das gemeinsame Gebet und das Erbe des Konzils von Nicäa genährt wird, ist eine zentrale Voraussetzung, um das Evangelium zu bezeugen. «Zum Abschluss wagen wir es, die Frage zu stellen: «Wenn wir nicht vereint sind, wie soll die Welt dann glauben, dass Christus lebt», schließt der reformierte Pfarrer Martin Högger aus der Schweiz seinen Bericht.
Martin Högger/red.