Die mosambikanische Ärztin Dr. Noorjehan Abdul Majid, Maputo/Mosambik erhält von der Fokolar-Bewegung den nach dem verstorbenen Bischof von Aachen benannten Klaus- Hemmerle-Preis 2016. Beim Festakt im Aachener Dom wird Annette Schavan, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl, die Laudatio halten.
Bei der Bekanntgabe der Preisträgerin im August 2015 hatte die Jury betont, eine Brücke nach Afrika schlagen zu wollen und durch die Ehrung einer Muslimin auch den Dialog zwischen Christen und Muslimen ins Licht zu rücken. Man wolle durch die Preisverleihung ein Zeichen setzen, dass ein friedvolles Miteinander und eine wirkungsvolle Zusammenarbeit von Muslimen und Christen möglich sind.
Dr. Majid arbeitet seit 2002 in mehreren AIDS-Zentren in und außerhalb von Maputo für das AIDS-Behandlungsprogramm DREAM der Gemeinschaft Sant’Egidio in Mosambik.
In der Begründung der Jury heißt es: „Frau Dr. Majid hat sich zu einer ausgewiesenen Spezialistin in der Behandlung von Menschen mit HIV/AIDS entwickelt. Als Frau und Muslimin kann sie in diesem Zusammenhang besondere Zeichen setzen.
Frau Dr. Majid arbeitet in überkonfessioneller und interreligiöser Weise mit den Betroffenen und deren Familien zusammen und beteiligt die Geheilten, deren Krankheit medizinisch im Griff ist, an der Arbeit gegen AIDS.
Neben ihrer ärztlichen Tätigkeit setzt sie sich für die Rechte von HIV-positiven Menschen ein, vor allem von Frauen, die noch immer von Stigmatisierung und Ausgrenzung betroffen sind. Sie tut dies mit viel ärztlicher Kompetenz, Motivation und Herz.“
Der Klaus Hemmerle Preis wird am 22. Januar 2016 um 19.30 Uhr im Dom zu Aachen verliehen. Die Laudatio hält Annette Schavan, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl in Rom. Neben den früheren Preisträgern Bischof em. Dr. Christian Krause und Prof. Dr. Hans Maier werden auch der emeritierte Aachener Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, der griechisch-orthodoxe Bischof Evmenios Tamiolakis von Lefka aus Aachen sowie Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken anwesend sein.
Im Gedenken an die Person und an das geistige Vermächtnis des früheren katholischen Bischofs von Aachen Klaus Hemmerle (1929 - 1994) ehrt die Fokolar-Bewegung Persönlichkeiten, die als „Brückenbauer“ den Dialog zwischen den Kirchen, Religionen und Weltanschauungen fördern. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist undotiert.
Bisherige Preisträger waren der jüdische Professor Dr. Ernst-Ludwig Ehrlich (2004), der ehemalige Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof i. R. Dr. Christian Krause (2006), der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel (2008), Dr. Alfons Nossol, der emeritierte Erzbischof von Oppeln/Polen (2010), Prof. Dr. Hans Maier, der ehemalige bayerische Kultusminister und langjährige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (2012) und 2014 die Lepraärztin Dr. Ruth Pfau.